
Frauen-spezifische
Suchtberatung
SPEZIALISIERTE ANGEBOTE IN DER SUCHTHILFE BIETEN ZIELGRUPPEN-ORIENTIERTE UND DAMIT PASSGENAUE HILFE.
Die Beratungsstelle Frauenperspektiven besteht seit über 30 Jahren. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die Frauen-spezifischen Entstehungsbedingungen von Suchterkrankungen zu ergründen. Die Beratungsstelle nimmt die daraus resultierenden besonderen Hilfebedarfe in den Blick. Im geschützten Rahmen einer Frauensuchtberatungsstelle in Eimsbüttel erhalten seit 1991 Suchtmittel-abhängige Frauen aus ganz Hamburg ein umfassendes Hilfsangebot.
Was ist das Besondere Ihres Ansatzes der Suchtberatung?
Das Besondere an unserem Ansatz ist unsere feministische Grundhaltung. Aus der strukturellen Diskriminierung und den ungleichen Sozialisationsbedingungen von Mädchen und Frauen ergeben sich Frauen-spezifische Konsummotive und -muster. Diese Besonderheiten gilt es neben den individuellen biographischen Ursachen von Suchterkrankungen zu beachten. Frauen erleben außerdem immer noch deutlich häufiger körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Sie bekämpfen diese psychischen Folgen der Gewalt durch Suchtmittelkonsum.
Frauenperspektiven gibt diesen Frauen einen Schutzraum, in dem sie anfangen, die Zusammenhänge zu verstehen und alternative Bewältigungsstrategien zu suchen.
Wie groß ist die Einrichtung, welche Projekte gibt es?
Der Verein Frauenperspektiven e.V. mit insgesamt 11 Frauen und zwei in der Geschäftsführung trägt drei Projekte.
Im Projekt „Kajal“ werden Mädchen und junge Frauen bis 18 Jahre sowie deren Angehörige und Bezugspersonen beraten. Kajal bietet außerdem Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte zu den Themen Drogen, Sucht und Essstörungen bei Mädchen und jungen Frauen an.
Als Beratungsstelle berät Frauenperspektiven Suchtmittel-abhängige erwachsene Frauen, macht Gruppenangebote – zum Beispiel zur Rückfallprävention – und vermittelt in weiterführende Hilfen.
In der Ambulanten Suchttherapie findet in Gruppen- und Einzelsitzungen ambulante Suchttherapie und Suchtnachsorge statt.
Wo sehen Sie Zusammenhänge der Frauenperspektiven mit dem HGuA?
Unsere Klientinnen sind häufig sowohl psychisch wie physisch hoch belastet. Viele haben in Folge ihrer Suchterkrankung Schwierigkeiten am Arbeitsplatz; sie haben den Arbeitsplatz bereits verloren; oder sie wünschen sich auch im Berufsleben wieder Fuß zu fassen. Hier ist eine Kooperation mit dem HGuA sinnvoll, da dort ergänzende und spezialisierte Hilfen geboten werden, die wir im Rahmen von Suchtberatung nicht leisten können.
Welche Botschaft möchten Sie dem HGuA für seine Besucherinnen mit auf den Weg geben?
Suchterkrankungen entwickeln sich schleichend und werden häufig erst nach vielen Jahren erkannt und behandelt. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Konsum haben, melden Sie sich gerne bei uns, auch wenn Ihnen der Gang in eine Suchtberatungsstelle ‚übertrieben‘ erscheint. Die Gespräche sind kostenlos und streng vertraulich, auch Frauenperspektiven unterliegen der Schweigepflicht.